Im Rechengebäude befinden sich verschiedene Anlagenteile.
Im ankommenden Abwasser befinden sich eine Menge Stoffe, wie z.b. Essensreste, Toilettenpapier, Hygieneartikel usw., die entfernt werden müssen. Diese Aufgabe übernimmt der Rechen. Der Rechen besteht
im wesentlichen aus verbundenen Filterkörben, mit einer Lochung von 5mm, der quer zur Fließrinne eingebaut ist. Die Filterkörbe laufen an einer Kette wie ein Aufzug nach oben. Rechengut, was sich auf
die Körbe abgesetzt hat, wir oben mit einer Bürst und Wasserdüsen in eine Rechengutwaschpresse transportiert. Gleichzeitig fahren gereinigte Körbe hinter dem Rechen nach unten und halten erneut
Rechengut zurück. An den Körben bleiben alle Stoffe hängen, die größer als 0,5 cm sind.
Das abgworfene Rechengut wird in der Rechengutwaschpresse ausgewaschen, gepresst und in einen Container abgeworfen. Der volle Container wird von einem Entsorgungsdienst regelmäßig entleert.
Für den Fall, dass der Rechen einmal ausfällt, steht ein Stufenrechen in einer Notumlaufrinne zur Verfügung.
Rechen
mit Rechengut belegte Filterkörbe
Notrechen
Der Sandklassierer
Im Rechengebäude befindet sich außerdem der sog. Sandklassierer oder Sandwäscher. Durch Straßeneinläufe gelangt Sand ins Abwasser der entfernt werden muß, da er sich sonst in den nachfolgenden
Becken absetzen würde. Das aus dem Sandfang (Beschreibung siehe weiter unten) abgepumpte Sand-/Wassergemisch gelangt in den Sandklassierer. Hier wird durch ein Rührwerk eine kreisförmige Strömung
erzeugt, wodurch der Sand sich am Boden absetzt und das Wasser über eine Kante oben ablaufen kann. Das Prinzip kennt jeder, der schon einmal Teeblätter in eine Tasse getan hat und dann mit einem
Löffel umrührt. Die Teeblätter sammeln sich in der Mitte der Tasse.
Durch Zugabe von Frischwasser wird der Sand von Fäkalienreste befreit und in einem Container ausgetragen. Der saubere Sand hat nur noch einen organischen Anteil von ca. 0,2% und kann deshalb
bedenkenlos im Straßen- oder Kanalbau eingesetzt werden.
Sandklassierer
Nachdem das Abwasser den Rechen passiert hat, fließt es in den kombinierten Sand-/Fettfang.
Es sind zwei Becken, die parallel durchströmt werden. Die beiden Becken bestehen aus je einem Sandfang (zu erkennen an der unruhigen Wasseroberfläche) und je einem Fettfang (die ruhige
Wasseroberflächen rechts und links)).
Da Sand schwerer als Wasser ist, setzt er sich auf dem Boden des Beckens ab. Dadurch das Luft in dieses Becken eingeleitet wird, entsteht eine walzenförmige Strömung. Diese Strömung begünstigt das
Absetzen des Sandes. Eine Räumerbrücke fährt alle 4 Stunden über das Becken und schiebt den Sand mit Hilfe von langen Räumarmen (im Bild nicht zu sehen)zum Kopf des Beckens, wo das
Sand-/Wassergemisch in den Sandklassierer gepumpt wird.
Links und Rechts ist der Fettfang angebracht. Die Mauer, die den Sand- und Fettfang von einander trennt, reicht bis gerade unter die Wasseroberfläche. Durch die walzenförmige Strömung im Sandfang drückt sich das Wasser unter der Mauer hindurch in den Fettfang. Da hier eine sehr ruhige Zone ist kann sich Fett, was z.B. durch den Abwasch ins Wasser gelang, auf der Oberfläche absetzten.
Dieses Fett wird der Faulung zugegeben.